Kurz vor los

Morgen früh um 11.00 Uhr beginnt nun die Kulturelle Landpartie. In Klein Witzeetze Nr. 6 ist alles auf „kurz vor los“: Die Sonnensegel wurden heute aufgebaut, die Kompostklos vollendet, die Ausstellungstafeln gehängt, die Parkplätze ausgeschildert. Und selbst der Maulwurf hat seinen Bestimmungsort bereits gefunden…

Kuchen sind gebacken, warmes Essen vorbereitet, Getränkekisten geschleppt und der erste Kaffee schon gekostet…

Wir sind alle total gespannt, ob sich die monatelange Vorarbeit nun auszahlt. Ein Gefühl zu entwickeln, kommen 30 oder 300 Gäste am Tag, wir haben es versucht – aber nicht geschafft. Deshalb bleibt nur die Spannung, morgen abend wissen wir mehr! 🙂

Gorleben-Konflikt ist nicht reif fürs Museum

header-objectDer Gorleben-Konflikt ist nicht reif fürs Museum – im Gegenteil: Wir sind mittendrin. Dieser viel-zitierte „Neustart der Endlagersuche“, den die Bundesregierung mitsamt ihrer angepriesenen „weissen Landkarte“ durchführen möchte, rückt in ein anderes Licht, wenn man die ganze Geschichte um Gorleben kennt.

Nach vielen Jahren der Auseinandersetzung um den Atommüll-Standort, der mit jedem Castor-Transport zementiert wurde, ist der Glaube an die Worte der derzeitig regierenden PolitikerInnen gering. Um Gorleben wurde gelogen, getäuscht, geschmiert, vertuscht und durchgesetzt – zur Not mit Gewalt.

Seit mehr als 30 Jahren hat der Anti-Atom-Widerstand im Landkreis Lüchow-Dannenberg seine Spuren hinterlassen. Das Gorleben Archiv sichert und sammelt das vorhandene und inzwischen historisch bedeutsame Material über den Protest.

Für unseren Wunde.r.punkt hat das Archiv eine sehenswerte Plakat-Ausstellung gestaltet. Bestandteil sind auch alte Kassetten-Aufnahmen von der Räumung des legendären Hüttendorfs 1980.

Stand der Dinge

Das Wichtigste, was wir euch heute mitteilen können: Hier scheint die Sonne! Wir geniessen den Aufbau-Kaffee im T-Shirt, doch ein warmer Pulli ist am Abend nötig.

Das Wetter soll – gegenüber ziemlich miesen Tagen in der letzten Woche – zum Wochenende hin immer besser werden…

Und der Stand der Dinge am Wochenende vor der KLP: Alles im Plan! Besonders viele Fleisspunkte erhalten das Gorleben Archiv und die BI, deren Ausstellungen schon hängen. 🙂

In Gorleben wurde „Alles falsch gemacht!“

12373442_1001390356588396_8719447595354253192_nDie Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. beteiligt sich an unserem Wunde.r.punkt mit einer Ausstellung, die eine klare Botschaft trägt: „Alles falsch gemacht!“

Die BI-Austellung basiert auf einer Veranstaltung im Januar diesen Jahres, wo sich noch einmal ganz ausführlich mit der Kritik um den Standort Gorleben bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager befasst wurde.

Neben Plakaten mit Informationen wurde die Grundsatzkritik auch in mehreren Filmclips zusammengefasst. Diese Clips werden von der BI auf unserem Wunderpunkt erstmalig präsentiert.

Abendveranstaltung am 8. Mai

Zum Thema Endlagersuche findet am 8. Mai um 18.30 Uhr eine Abendveranstaltung statt, die von der BI organisiert wurde. In unserem Kino läuft dann der Film „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“. Für ein anschließendes Gespräch wird der Protagonisten und Pressesprecher der BI, Wolfgang Ehmke, anwesend sein.

Widerstands-Selfie-Point

Be Part of the Resistance!

Eine Handvoll Selfie-Point-Equipment - lasst euch überraschen!
Eine Handvoll Selfie-Point-Equipment – lasst euch überraschen!

Wolltest du immer schonmal mit Merkel-Maske so richtig schottern? Oder wolltest du schon immer mal den Arm in einem Betonblock unter den Gleisen angekettet haben – aber hast es bisher in echt nicht gewagt? Oder mal kurz die ganzen Familie in einer Protest-Pyramide zusammenketten? Oder einfach eine Stunde auf den Gleisen sitzen?

Auch wenn der Atommüll-Castor im Wendland (erstmal) nicht mehr rollt, wir lassen euch mit unserem „Widerstands-Selfie-Point“ in das „Gefühl der fünften Jahreszeit“ eintauchen. Erinnerungsfoto mit waghalsiger Kulisse inklusive. Wie heutzutage üblich – als Selfie.

  • Für die gewagtesten Bilder gibt es eine Handvoll gelatinefreie Öko-Gummibären. Und selbstverständlich werden wir die Selfies während der KLP auf unserer Webseite veröffentlichen…

Unterstützt wird diese Aktion von der wendländischen Widerstandsgruppe „Widersetzen“, der Aktionsgruppe „Beton im Gleisbett“ und von Greenpeace.

Adopt-Ausstellung: „Wir bleiben trotzdem!“

plakat adopt„Wir bleiben trotzdem! SyrerInnen erzählen von 5 Jahren zivilem Aufstand“ ist der Titel der Ausstellung von Adopt a Revolution, die während der gesamten KLP in Klein Witzeetze ausgestellt wird:

Fünf Jahre Verfolgung, Gewalt und Krieg zum Trotz haben sich zahlreiche zivile AktivistInnen entschlossen, ihr Land nicht zu verlassen. Mit ihrer Foto-Ausstellung gibt Adopt a Revolution einigen ihrer langjährigen PartnerInnen aus verschiedenen Regionen Syriens eine Stimme. Sie erzählen ihre persönliche Geschichte vom Aufstand. Ob als Teilnehmer an den ersten friedlichen Demonstrationen, als Zeuge der systematischen Hungerblockaden des Assad-Regimes gegen aufständische Stadtteile oder als Betroffene von russischen Luftangriffen: Mit ihren Berichten geben die AktivistInnen einen sehr berührenden Einblick in ihr Leben inmitten des Konflikts in Syrien.

Freitag, 6. Mai – Syrien im Fokus

Besonders Freitag, der 6. Mai, steht der Konflikt in Syrien im Fokus. Mit einem „interkulturellen Fest“ wird das Programm ab 15.00 Uhr beginnen. Eingeladen sind besonders geflüchtete NeubürgerInnen aus dem Landkreis.

Am Abend zeigt Adopt a Revolution dann in unserem Kino das Kurzfilmprogramm „Open Gates“: 12 Kurzfilme, insgesamt etwa 60 Minuten, in denen sich die unabhängigen syrischen Filmemacherinnen und Filmemacher „gefühlvoll ihrem von Krieg und Zerstörung gezeichneten Land nähern“.

„Die Kurzfilme sind kleine Schätze, die uns einen tiefen Einblick in die Lebens- und Vorstellungswelten der Filmemacherinnen und Filmemacher erlauben“.

Im Anschluss an die Filme findet ein Gespräch mit dem syrischen Aktivisten Faiz Alramadan statt.

KLP-Spendenprojekt: Schulprojekt in Erbin

Eines der Projekte, die die Solidaritätsinitiative Adopt a Revolution in Kooperation mit medico international unterstützt, sind die Kellerschulen in Erbin. Ziel ist des Schulprojekts ist es, den Kindern in Erbin eine unabhängige Schuldbildung zu ermöglichen, die den Werten der Revolution entspricht. Freiheit, Demokratie und Menschenrechte sind die Grundpfeiler, auf denen die syrischen AktivistInnen ihre Zukunftsprojekte aufbauen.

Kohle stoppen. Klima schützen. Ende Gelände!

12342415_1001394653254633_7159417378567389228_n2015. Die Braunkohlenbagger in der Lausitz bedrohen die Heimat von 3200 Menschen. Die proklamierte Energiesicherheit zählt mehr als die individuelle Heimat einiger Weniger. Weite Landstriche sollen drei neuen Tagebau-Gebieten zum Opfer fallen. Ein junges Filmteam begleitet betroffene Menschen in der Lausitz und zeigt, welche Auswirkungen der drohende Verlust von Heimat im Braunkohlenrevier Lausitz hat und mit welcher zerstörerischer Gewalt sich die Bagger in der Lausitz in die Landschaft vorankämpfen.

Entstanden ist der Film „Auf der Kippe“, über den erbitterten Kampf gegen die Bagger für den Erhalt der Lausitzer Heimat.

„Auf der Kippe“ – Himmelfahrt im Kino

Am Donnerstag, 5. Mai 2016 (Himmelfahrt) wird diese Dokumentation um 18.30 Uhr unser Kino eröffnen. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit mit Filmemacher und Aktiven aus dem Braunkohlewiderstand ins Gespräch zu kommen.

2016. Ende Gelände!

Wäre nicht die KLP, dann würden wohl viele zu Pfingsten in die Lausitz reisen: Unter dem Motto „Kohle stoppen. Klima schützen.“ findet zwischen dem 13. und 16. Mai im Braunkohlerevier Lausitz die Aktion „Ende Gelände!“ statt.

„Mit vielen hunderten Menschen werden wir am Pfingstwochenende vom 13. – 16. Mai in einer Aktion zivilen Ungehorsams die Tagebaue von Vattenfall in der Lausitz lahmlegen“, heisst es im Aufruf zu den Aktion.

„Ende Gelände“ 2015 im Rheinkohlerevier

Der Targebau Garzweiler im Rheinkohlerevier ist eins der größten Braunkohle-Abbaugebiete Europas. Ein riesiges Loch in der Landschaft, das zu den größten CO2-Produzenten des Kontinents zählt. Ein Klimakiller. Im August 2015 forderten 1.400 AktivistInnen, dem Abbau ein Ende zu setzen. In der Aktion „Ende Gelände“ schafften sie es, in den Tagebau Garzweiler „einzufahren“ und über mehrere Stunden zu besetzen. Der Betreiber RWE war so gezwungen, die Kohleförderung für mehrere Stunden zu stoppen.

Das Projekt Hitzacker-Dorf

Europa wird anders, wir freuen uns drauf.

Gemeinsam mit Euch planen wir ein Dorf für insgesamt 300 Leute in Hitzacker, schreiben die AktivistInnen von Zuflucht Wendland. Unsere Zielgruppen sind Menschen, die auf dem Land, stadtnah leben möchten. Wir sprechen junge Familien und Ältere, allgemein Menschen an, die Lust haben, so ein Dorf mitzugründen und dort Wurzeln zu schlagen. Gemeint sind dabei explizit auch NeubürgerInnen, Geflüchtete, die sich eine Zukunft hier im Landkreis vorstellen können.

In Hitzacker gibt es ein Baugebiet, wo sich Leben und Arbeiten gut verbinden lassen. Die Idee ist, dort zusammen verschieden große Mietwohnungen auf Gemeinschaftsland, kleine Gewerbeeinheiten, essbare Gärten und vieles mehr aufzubauen.

Begleitend zu den Bauarbeiten sollen Ausbildungsangebote wie Deutschkurse, Kompetenzen in Baufragen und Hilfen bei Gewerbegründungen angeboten werden.

Dieses Projekt soll ein Modell für das neue Europa der vielfältigsten Kulturen werden.

DorfprojektDie Ideen reifen mit jedem Tag. Anhand dieser Skizze wird das Dorf zum Greifen nah. Im Mai werden die ersten Bäume gepflanzt, dann wird der Bau beginnen. Zuerst ein Gemeinschaftshaus und eine Halle, wo wir die 20 – 30 Wohnhäuser bis 2017 gemeinsam, mit Anleitung bauen können.

„Wir finden, die Zeit ist reif gemeinsam konkrete Schritte zu gehen und laden Euch ein, mit uns zusammen zu überlegen, wie wir uns unsere Zukunft lebenswert gestalten.“

  • Abendveranstaltung
    Mittwoch, 11. Mai 2016, 18.30 Uhr:
    INTERKULTURELLES GENERATIONENDORF – Hitzacker-Süd – “das grenzenlose Dorf”. Infoveranstaltung zu dem Projekt von Zuflucht Wendland

30 Jahre Tschernobyl – 5 Jahre Fukushima

fukobyl_sidebarHeute auf den Tag genau vor 30 Jahren explodierte im ukrainischen Tschernobyl der Block 4 des dortigen Atomkraftwerks.

Die Bedienmannschaft startete um 1:23:04 Uhr in der Nacht einen Test. Dabei gerät der Meiler außer Kontrolle: Die Leistung erhöht sich immer weiter, die Notabschaltung versagt, die Kettenreaktion nimmt rasend schnell zu, wegen der enormen Hitze bildet sich Knallgas. Um 1:23:48, nach ganzen 44 Sekunden, explodiert der Reaktor, sein hochradioaktiver Kern beginnt zu brennen und zu schmelzen, die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Der Super-GAU von Tschernobyl ist der bis dahin größte Atomunfall der Geschichte…

Zahlreiche Menschen leiden – sofern sie nicht bereits an Krebs gestorben sind – noch heute unter den Folgen der freigesetzten Strahlung. Auch 30 Jahren nach dem GAU sind ganze Landstriche weiter unbewohnbar.

ausgestrahlt Ausstellung.ausgestrahlt widmet diesem traurigen Jubiläum eine Ausstellung, die auf unserem Wunde.r.punkt zu sehen sein wird. Auf den 15 Tafeln befinden sich außerdem Informationen zu den Reaktorhavarien im japanischen Fukushima. Ergänzt wird diese umfangreiche Anti-Atom-Ausstellung mit einem Infotisch.

Infoabend zu Fukushima

Am Samstag, 7. Mai 2016, findet unter dem Titel „FUKUSHIMA – DIE BLEIBENDE KATASTROPHE“ ein Infoabend zu der Reaktorhavarie in Japan im März 2011 statt.

VA_KleinWitzeetze6_KGR_MovingMediae.V_1Eine aktuelle Dokumentation gibt einen Einblick in die Situation fünf Jahre nach Beginn der Katastrophe für die Menschen, deren Heimat noch heute unbewohnbar ist.

Nach einem 18-minütigen, aktuellen Film aus der betroffenen Region berichtet Heinz Smital, Nuklearphysiker und Atomexperte bei Greenpeace, über die Situation vor Ort. Er ist mehrfach dort gewesen und hat u.a. Strahlenmessungen vorgenommen.

Der Maulwurf

Im April 1998 berichtete die Gorleben Rundschau, dass in Quickborn nahe Dannenberg / Elbe im Atomkreis Lüchow-Dannenberg „ein Riesenmaulwurf aufgetaucht“ sei. Es wurde damals vermutet, daß es sich um ein mutiertes Exemplar handelt, das den Strahlen der im Gorlebener Zwischenlager eingelagerten CASTOR-Behältern ausgesetzt war.

In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1998 sei in der Nähe von Quickborn ein Polizeifahrzeug mit diesem Riesenmaulwurf kollidiert. Während die verduzten Beamten mit dem Schrecken davon gekommen seien, verendete das 4,50 m lange und 1,60 m starke Tier noch am Unfallort. Mit dem Bekanntwerden des Vorfalles bestätigten sich damals Vermutungen, nach denen die wiederholte Untertunnelung der Castortransportstrecke zwischen Dannenberg und Gorleben auf das Konto mutierter Großmaulwürfe gehe…

Er ist wieder da

Viele Jahre fristete er sein Dasein auf einem Scheunenboden. Er kam zu uns wie ein Häufchen Elend. Es braucht noch viel Zuneigung, bis er sich wieder in die Öffentlichkeit trauen darf. Doch Himmelfahrt ist er zurück. Und er hat auf zehn Ausstellungstafeln seine Geschichte mitgebracht.

Neben den vielen sehr ernsten politischen Themen präsentieren wir mit dem Maulwurf eine der vielen äußerst kreativen Protest-Aktionen, mit denen die Menschen aus dem Wendland der Atomlobby seit über 35 Jahren die Stirn bieten. Eine schöne Geschichte im Kampf gegen die Atomanlagen Gorleben und die Atommülltransporte, die dem Zuschauer ein Lächeln entlocken wird.