Adopt a Revolution: Schulprojekt in Erbin, Damaskus

12373151_1001391433254955_1631588301429827708_nDie Sommerferien gehen zu Ende – auch im syrischen Erbin. Doch der Schulbeginn verzögert sich, weil die Schülerinnen und Schüler „bombenfrei“ haben…

Das lokale Komitee in Erbin, einem belagerten Vorort von Damaskus, wollte die Erziehung der Kinder nicht konservativen, aus den Golfstaaten finanzierten Gruppen überlassen. Deshalb bauten die AktivistInnen in Kellerräumen sechs Schulen auf, an denen bewusst auf Religionsunterricht verzichtet wird und wo die Kinder sicher sind vor Granateinschlägen. Gemeinsam mit medico international unterstützt Adopt a Revolution Schulen für 1.300 SchülerInnen.

Spendenprojekt der KLP

Dieses Schulprojekt in Erbin, Damaskus, ist eines von zwei Spendenprojekten der Kulturellen Landpartie 2016. Während der KLP wird die Organisation an unserem Wunderpunkt Informationen zu dem Projekt zeigen und gestaltet mehrere Abende in unserem Kino mit Berichten über die Auseinandersetzungen in Syrien, Aktionen und AktivistInnen.

Ein Video aus Oktober 2015 gibt einen Einblick in die direkte, politische Arbeit vor Ort in Syrien und macht Mut dieses konkrete Engagement zu unterstützen:

5 Jahre Aufstand in Syrien: Das lokale Komitee in Erbin stellt sich vor

Mit friedlichen Demonstrationen begann vor fünf Jahren der Aufstand in Syrien. Doch auch jetzt zeigt die syrische Zivilgesellschaft, dass sie weiterhin aktiv ist. In diesem aktuellen Video aus März 2016 stellt das Komitee in Erbin, Partner von Adopt a Revolution, sich und seine Projekte vor.

Adopt a Revolution

Das Projekt Adopt a Revolution wurde im Herbst 2011 angesichts der anhaltenden brutalen Verfolgung des friedlichen Aufstands gegen das Regime von Bashar Al-Assad von syrischen und deutschen AktivstInnen ins Leben gerufen. Das Projekt ist eine unabhängige Initiative und verfolgt  vier Ziele:

  1. Finanzielle Unterstützung
    Die Lokalen Komitees leisten derzeit die Hauptarbeit im Protest – und das zumeist ehrenamtlich und mit hohen finanziellen Lasten. Vielen Komitees fehlt das Geld für AnwältInnen, um Gefangene zu betreuen, für Miete und Lebensmittel für politisch Verfolgte, für Banner, Flugblätter oder auch einen in Syrien sehr teuren Internetanschluss.
  2. Solidarische Nähe aufbauen
    Zwar wird der syrische Aufstand intensiv medial begleitet, aber anders als etwa bei den Jugoslawien-Konflikten ist der Bezug zu dem Land eher schwach ausgeprägt. Mit einem PatInnenmodell soll hier eine Annäherung geschaffen werden, die eine Voraussetzung für dauerhafte Solidarität ist.
  3. Wissenstransfer
    Zwischen hiesigen und syrischen Gruppen soll ein Erfahrungsaustausch entstehen, der die syrische Zivilgesellschaft stärkt. Denkbar wären etwa ein Wissenstransfer zwischen gewerkschaftlichen Gruppen über effektive Streikmaßnahmen oder Hinweise dazu, wie Solidaritätsarbeit mit Gefangenen internationalisiert werden kann. Dazu gehören auch solidarische Hinweise darauf, welche Rolle eine Zivilgesellschaft in einer Diktatur und nach ihrem Ende übernehmen kann.
  4. Zivilgesellschaftliche Intervention
    Neben der praktischen Hilfe versteht sich das Projekt als Beitrag zur Ausgestaltung internationaler Solidaritätsarbeit. Selbst in der Zivilgesellschaft wurde im letzten Jahrzehnt internationale Solidarität zunehmend in Form von Forderungen nach militärischen Interventionen ausgeübt (z.B. Libyen). Mit diesem Projekt soll eine Form der „zivilgesellschaftlichen Intervention“ geschaffen werden, die sich solidarisch auf die zivilen Aktivitäten von AktivistInnen bezieht und einen Gegenpol zur militärischen Gewalt bildet.

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