Billige Nahrung – teuer erkauft

Die Bäuerinnen und Bauer produzieren die Lebensmittel. Der Handel vertreibt die Lebensmittel. Wir alle kaufen Labensmittel. Man möchte meinen, alle in diesem Kreislauf profitieren von diesem Verhältnis untereinander. Die Realität in der Landwirtschaft, in der Agrarpolitik und im Handel stellt sich aber gänzlich anders dar.

In seiner Dokumentation „Bauer unser“ (2016, 89 Min., FSK 0) porträtiert Regisseur Robert Schabus sechs sehr unterschiedlich große österreichische Bauernhöfe – von einem kleinen Biobetrieb mit etwa 20 Schafen bis zu einem Großbetrieb mit über 65.000 Legehennen.

Der Film zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Der Regisseur bleibt vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, so einhellig der Tenor: So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage.

Der Druck des Agrarmarktes bringt Irrsinn hervor wie den, dass ein vorindustriell wirtschaftender, afrikanischer Kleinbauer seine Familie noch von einer Kuh ernähren kann, der privilegierte europäische Kollege aber mit Hightech-Maschinenpark dazu 130 Kühe braucht und selbst dann in Zeiten der Milchkrise nur Miese produziert.

„Hey, es geht ja auch ganz anders!“

„Bauer unser“ ist ein Film, der Lust macht, dem Bauern ums Eck einen Besuch abzustatten, bewusst heimische Lebensmittel zu genießen – und auch als Konsument das Bekenntnis abzulegen: „Bauer unser“.

Sonntag, 13. Mai, 18.30 Uhr

Film: Bauer unser: Billige Nahrung – teuer erkauft. Bäuer*innen produzieren Lebensmittel. Der Handel vertreibt sie. Wir alle kaufen sie. Doch profitieren alle am Kreislauf der Lebensmittel? (Doku, 2016).

Auszüge: tagesspiegel.de, mfa-film.de; 02.04.2018