„Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus!“ – so lautet der Schwur von Buchenwald. Dieser Schwur sollte aktueller denn je für uns sein.
Denn Nationalismus und Rechtspopulismus sind nicht nur in Deutschland sondern in vielen Ländern auf dem Vormarsch und mit ihnen die Ausgrenzung von Minderheiten, völkisches Denken und zunehmende autoritäre Strukturen in der Gesellschaft.
Aufruf des Bündnis gegen Rechts Wendland / Altmark
–Seit einigen Jahren sind menschenfeindliche Äußerungen, Nationalismus, sexistische Familienbilder und andere anti-emanzipatorische Haltungen wieder „salonfähig“. Die Schwelle, rechtes Gedankengut auszusprechen, ist spürbar gesunken. Bleibt es unwidersprochen, dann werden diese Haltungen in der Gesellschaft immer mehr zur Normalität. Dadurch vertiefen sich die bestehenden Spaltungen zwischen verschiedenen benachteiligten Gruppen. Die einen verteidigen ihre wenigen Privilegien gegen die anderen, statt sich mit einander zu solidarisieren und gemeinsam für eine gerechtere Gesellschaft einzutreten.
Wer sich zur gesellschaftlichen „Normalität“ zugehörig fühlt, vertritt die eigene Meinung zunehmend selbstbewusst und offen. Widerspruch gegen diese Einstellungen fällt vielen schwer, und oft umso schwerer, je offensiver Vorurteile gegen Minderheiten vertreten werden. Wir schweigen dazu, weil wir nicht anecken und uns nicht selbst als Minderheit zeigen wollen. Dies führt zu einer Schweigespirale, die feindselige Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft verstärkt.
Wir widersprechen!
Im Sinne einer vielfältigen Gesellschaft sind wir daher aufgefordert, diese Spirale zu durchbrechen, indem wir widersprechen. Nicht erst bei neonazistischen Parolen, sondern gleich bei den ersten Äußerungen, die andere Menschen abwerten. Sei es gegen Zugewanderte, Roma, Juden, Moslems, Frauen, etc. Sei es an der Supermarktkasse, beim Sport oder im Wartezimmer der Arztpraxis.
Schweigen stärkt rechte Positionen!
Neben aktivem Widersprechen können wir außerdem in Schulen, Vereinen, Organisationen, öffentlichen Einrichtungen und an anderen Stellen dazu beitragen, dass rechten Haltungen entgegengetreten wird. Sportvereine können klare Positionen beziehen und Schulen dazu beitragen, dass sie Orte gelebter Vielfalt werden.
Wir solidarisieren uns!
Ebenso wichtig ist es, dass wir uns mit Betroffenen menschenfeindlicher Aussagen und Verhaltensweisen solidarisieren. Dies kann bedeuten, Betroffenen beizustehen, wenn sie angegriffen werden, aber auch in unseren jeweiligen Zusammenhängen dafür zu sorgen, allen Interessierten eine Teilhabe zu ermöglichen. Es gibt viele Möglichkeiten und oft wissen die Betroffenen selbst, was sie am besten unterstützt, Nachfragen hilft!
Sichtbar werden gegen rechte Normalisierung!
Wir wollen ausdauernd, unnachgiebig und kraftvoll deutlich machen, dass die Würde aller Menschen unantastbar ist. In einer gleichberechtigten, offenen Gesellschaft heißt die Alternative Solidarität!
Veranstaltungsreihe am Samstag. 19. Mai
- 11.00 Uhr – Hörbar widersprechen! Argumentations-Training von „Aufstehen gegen Rassismus“ (bis 13:00).
- 14.00 Uhr – Wunderbar solidarisch – Handlungsoptionen gegen Rechts. Erfahrungsaustausch zu unseren Handlungsoptionen gegen rechte Normalisierung (an der Ausstellung vom Bündnis gegen Rechts).
- 16.00 Uhr – Sichtbar widersetzen! Aktionstraining zum Blockieren von Naziaufmärschen u.ä. (bis 18 Uhr).