Der Gorleben-Konflikt ist nicht reif fürs Museum – im Gegenteil: Wir sind mittendrin. Dieser viel-zitierte „Neustart der Endlagersuche“, den die Bundesregierung mitsamt ihrer angepriesenen „weissen Landkarte“ durchführen möchte, rückt in ein anderes Licht, wenn man die ganze Geschichte um Gorleben kennt.
Nach vielen Jahren der Auseinandersetzung um den Atommüll-Standort, der mit jedem Castor-Transport zementiert wurde, ist der Glaube an die Worte der derzeitig regierenden PolitikerInnen gering. Um Gorleben wurde gelogen, getäuscht, geschmiert, vertuscht und durchgesetzt – zur Not mit Gewalt.
Seit mehr als 30 Jahren hat der Anti-Atom-Widerstand im Landkreis Lüchow-Dannenberg seine Spuren hinterlassen. Das Gorleben Archiv sichert und sammelt das vorhandene und inzwischen historisch bedeutsame Material über den Protest.
Für unseren Wunde.r.punkt hat das Archiv eine sehenswerte Plakat-Ausstellung gestaltet. Bestandteil sind auch alte Kassetten-Aufnahmen von der Räumung des legendären Hüttendorfs 1980.