„Hier ist es schön, kommt doch auch ins Wendland!“ Grüße an die Eltern? Postkarte an die zuhause-gebliebenen? Wir haben einen Post-Point, wo ihr unsere schöne Postkarte direkt beschreiben und in den Kasten verwerfen könnt.
Von Klein Witzeetze in die Welt, kleine Spende für das Porto & die Karte und den Rest erledigen wir. 🙂
Zwei Sachen, die in keinem Fall untergehen dürfen sind für heute, Dienstag den 10. Mai:
Um 16.00 Uhr werden wir die drei Jungs des Chaos Varieté in der Dorfmitte von Klein Witzeetze begrüßen dürfen. Das Chaos ist Konzept und wird zum Varieté. Artistik, Jonglage, Pantomime und Clownerie… Seit ein paar Jahren touren die Künstler über die KLP und begeistern klein & groß!
Ein Spätkauf, Spätverkauf oder Späti (kurz für Spätverkaufsstelle) ist ein vor allem in Berlin üblicher Convenience Shop, der außerhalb der üblichen Ladenöffnungszeiten (in einigen Fällen auch 24/7) geöffnet ist. In einem Spätkauf werden zumeist Getränke und Tabakwaren verkauft, gelegentlich aber auch Zeitschriften und Lebensmittel, sowie Dinge des täglichen Bedarfs.
Wer nach Feierabend noch einen Absacker braucht, wem Tabak fehlt oder wer in fröhlicher Runde eine „bunte Tüte“ genießen möchte, der ist hier richtig: Unser Späti öffnet täglich gegen 17.30 Uhr und schließt erst, wenn der / die Letzte geht… Ein Besuch lohnt sich schon wegen der liebevollen Optik.
Am kommenden Freitag übrigens: Späti in Gorleben!
Selfie-Point in Action
Am Rande eine Anekdote aus unserem Gleisbett, wenn auch kein Selfie – trotzdem wunderschön:
Ein junger Mann kam schon zum zweiten Mal und an der Bar sagte er: „Der Kaffee hier ist so gut!“ An dieser Stelle gilt der Dank einmal mehr der Firma Lebensbaum, die uns einen großen Karton mit Tee und Kaffee gespendet hat. Und außerdem Markus, der uns die Kaffeemaschine zur Verfügung gestellt hat…
Eine ganze Reihe weiterer Supporter ermöglicht täglich wechselndes Bio-Essen auf der Tageskarte. Großzügige Spenden von fritz-kola, Anjola Kola, Lemonaid & Charitea sorgen bei diesen traumhaften Wetter für den nötigen Flüssigkeitsnachschub.
Unser Resumee nach dem ersten Wochenende Kulturelle Landpartie: Die Idee des politischen Wunde.r.punktes funktioniert, sogar sehr gut. Die Gäste sind interessiert an den Ausstellungen, besuchen die Filmabende, kommen ins Gespräch oder verweilen in der entspannten Atmosphäre des großen Kinderspielplatzes…
Doch das alles wäre unmöglich, gäbe es nicht dieses tolle Team hinter all der Arbeit!
Es gibt zwei Seiten: Einmal ganz ohne die Androhung der Räumung den Arm im Betonblock haben können – oder: total langweilig weil ohne den technischen Trupp der Polizei…
Wir vermissen die Castor-Transporte überhaupt gar nicht. Doch der Widerstand gegen diese unsinnigen Atommüllfuhren ins Wendland ist seit dem ersten Transport 1995 und über 100 weiteren Behältern bis 2011 zu einem festen Bestandteil des Jahresablaufs geworden. Wo anderer Orts Karneval die „fünfte Jahreszeit“ bedeutet, ist es im Wendland der Castor gewesen.
Als Höhepunkt der Proteste protestieren im November 2011 mehrere 10.000 Menschen anlässlich der Auftaktkundgebung auf einem Acker bei Dannenberg. Es folgten Tage des bunten, kreativen Protests – und bescherrten den Regierenden den zeitlich längsten Castortransport in der Geschichte.
Danach wurden die Transporte nach Gorleben gesetztlich verboten. Eine trügerische Ruhe, mehr ein Friedensangebot an die Menschen im Wendland, aber auch ein Eingeständnis: Ein „weiter so“ in der „Entsorgungspolitik“ der radioaktiven Hinterlassenschaften aus dem Betrieb der Atomkraftwerke funktioniert nicht gegen den Willen der Bevölkerung.
Parallel begann ein „Neustart“ der Suche nach einem Atommüllendlager. Doch Gorleben, politisch verbrannt, geologisch ungeeignet aber bereits 1,7 Milliarden Euro versenkt, ist weiter mit im Auswahlverfahren. Es wird noch Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern, bis sich die Regierenden unseres Landes auf einen Ort für die hochradioaktiven Hinterlassenschaften verständigen. Ob transparent oder öffentlichkeitsbeteiligt – am Ende wird der Staat diesen Ort gegen den Widerstand der Menschen vor Ort durchsetzen (müssen).
Und deshalb könnte das Gefühl der Hand in einem Betonblock auf einer (wenn auch nachgebauten) Schiene für die Zukunft schonmal ganz nützlich sein…
Wir danken in jedem Fall Greenpeace, WiderSetzen und der Aktionsgruppe „Beton im Gleisbett“ ganz herzlich für die Unterstützung dieses kleinen Aktionspunktes!
Die Interviewreihe „Meine Utopie. Ideen für eine bessere Welt.“ ist ein Projekt vom Getränkehersteller Lemonaid, der unseren Wunde.r.punkt unterstützt, und dem Kollektiv der FilmFabrique – eine freie Zusammenkunft von Filmemachern aus Mitgliedern des HamburgerKino e.V. und des Gängeviertel e.V.
Sie haben in den letzten 6 Jahren durch Lemonaid sehr viele spannende Menschen und ihre Visionen kennengelernt. Gemeinsam setzen sie sich aktiv für eine andere, bessere Welt ein – oder denken sehr viel darüber nach, wie der Wandel aussehen sollte.
Mit diesen (und künftig noch vielen anderen) Menschen sprechen sie bei den Interview-Projekt „Meine Utopie“ – über ihre Ideen, Träume, Ängste, Hoffnungen, was Zukunft betrifft. Sie werden das Gefühl nicht los, dass der politische & gesellschaftliche Diskurs allzu oft auf der Stelle steht. Deshalb widmen sie sich allein dem „Status Quo“. Es wird verwaltet und verwurstet, gefeilscht und genörgelt – aber viel zu wenig nach vorne gedacht…
Täglich um 15.00 Uhr zeigen wir in unserem Kino eine Auswahl der „Meine Utopie“-Filme.
Es funktioniert! Wir wussten wirklich nicht, ob ein fast ausschließlich politischer Wunde.r.punkt von den BesucherInnen der KLP angenommen wird… Nach dem heutigen Tage können wir sagen: Ja!
Wir hatten bereits am heutigen Himmelfahrtstag, dem offiziellen Beginn der KLP, zahlreiche Gäste, interessierte Nachfragen zu den Ausstellungen, immer Trubel am Tresen und in der Küche, unsere fleißige Kuchenbäckerin hatte gut zu tun und die gesamte Crew war bei bestem Wetter beschäftigt – aber nicht gestresst.
Am Abend fand mit „Auf der Kippe“ die erste Kino-Vorstellung mit dem Thema Protest gegen den Braunkohleabbau in der Lausitz statt. Auch hier herrscht bei uns Zufriedenheit bei der Besucherzahl und vor allem auch über die rege Beteiligung am anschließenden Gespräch über die Situation in der Lausitz und die zu Pfingsten geplante Protest-Aktion „Ende Gelände“.
Herzlichen Dank an Daniel Häfner von Robin Wood, der einen authentischen Eindruck aus der vom Braunkohleabbau betroffenen Region geben konnte. Neben der geballten Ladung wichtiger Infos haben wir uns auch – oder besonders – über die Zuckerwatte gefreut!
Morgen früh um 11.00 Uhr beginnt nun die Kulturelle Landpartie. In Klein Witzeetze Nr. 6 ist alles auf „kurz vor los“: Die Sonnensegel wurden heute aufgebaut, die Kompostklos vollendet, die Ausstellungstafeln gehängt, die Parkplätze ausgeschildert. Und selbst der Maulwurf hat seinen Bestimmungsort bereits gefunden…
Kuchen sind gebacken, warmes Essen vorbereitet, Getränkekisten geschleppt und der erste Kaffee schon gekostet…
Wir sind alle total gespannt, ob sich die monatelange Vorarbeit nun auszahlt. Ein Gefühl zu entwickeln, kommen 30 oder 300 Gäste am Tag, wir haben es versucht – aber nicht geschafft. Deshalb bleibt nur die Spannung, morgen abend wissen wir mehr! 🙂
Der Gorleben-Konflikt ist nicht reif fürs Museum – im Gegenteil: Wir sind mittendrin. Dieser viel-zitierte „Neustart der Endlagersuche“, den die Bundesregierung mitsamt ihrer angepriesenen „weissen Landkarte“ durchführen möchte, rückt in ein anderes Licht, wenn man die ganze Geschichte um Gorleben kennt.
Nach vielen Jahren der Auseinandersetzung um den Atommüll-Standort, der mit jedem Castor-Transport zementiert wurde, ist der Glaube an die Worte der derzeitig regierenden PolitikerInnen gering. Um Gorleben wurde gelogen, getäuscht, geschmiert, vertuscht und durchgesetzt – zur Not mit Gewalt.
Seit mehr als 30 Jahren hat der Anti-Atom-Widerstand im Landkreis Lüchow-Dannenberg seine Spuren hinterlassen. Das Gorleben Archiv sichert und sammelt das vorhandene und inzwischen historisch bedeutsame Material über den Protest.
Für unseren Wunde.r.punkt hat das Archiv eine sehenswerte Plakat-Ausstellung gestaltet. Bestandteil sind auch alte Kassetten-Aufnahmen von der Räumung des legendären Hüttendorfs 1980.
Das Wichtigste, was wir euch heute mitteilen können: Hier scheint die Sonne! Wir geniessen den Aufbau-Kaffee im T-Shirt, doch ein warmer Pulli ist am Abend nötig.
Das Wetter soll – gegenüber ziemlich miesen Tagen in der letzten Woche – zum Wochenende hin immer besser werden…
Und der Stand der Dinge am Wochenende vor der KLP: Alles im Plan! Besonders viele Fleisspunkte erhalten das Gorleben Archiv und die BI, deren Ausstellungen schon hängen. 🙂
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. beteiligt sich an unserem Wunde.r.punkt mit einer Ausstellung, die eine klare Botschaft trägt: „Alles falsch gemacht!“
Die BI-Austellung basiert auf einer Veranstaltung im Januar diesen Jahres, wo sich noch einmal ganz ausführlich mit der Kritik um den Standort Gorleben bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager befasst wurde.
Neben Plakaten mit Informationen wurde die Grundsatzkritik auch in mehreren Filmclips zusammengefasst. Diese Clips werden von der BI auf unserem Wunderpunkt erstmalig präsentiert.
Abendveranstaltung am 8. Mai
Zum Thema Endlagersuche findet am 8. Mai um 18.30 Uhr eine Abendveranstaltung statt, die von der BI organisiert wurde. In unserem Kino läuft dann der Film „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“. Für ein anschließendes Gespräch wird der Protagonisten und Pressesprecher der BI, Wolfgang Ehmke, anwesend sein.