Archiv der Kategorie: 2018

Gold ohne Glanz?

Mit bloßen Hämmern schlagen sie Brocken aus dem Gestein. Schwitzwasser tropft an den Höhlenwänden ab, es ist dunkel, stickig, unheimlich.

Jeder kennt die Geschichten von toten Kumpeln. Die beim Abstieg in den Schacht auf den rohen Stammbalken abgerutscht sind, die Untertage von Wassereinbrüchen überrascht wurden oder die plötzlich Kopfschmerzen und Atemnot hatten, deren Gesichter anschwollen und die dann unter unmenschlichen Schmerzen verreckten. Und alles für das schillernde Symbol des Reichtums: Gold.

Multimediale Ausstellung und Vortrag:

Eine Reise zu konventionellen Goldschürfern und Fairtrade Kooperativen in Afrika.

Ausgerüstet lediglich mit einer kleinen Kopflampe, genau wie die Kumpel in Ostafrika, begeben sich die Besucher der multimedialen Ausstellung in die nachgebauten Minenschächte in einer uns zur Verfügung stehenden Kartoffelscheune auf dem Hof Klein Witzeetze 6.

Rund 15-20 Millionen Menschen arbeiten heute über den ganzen Globus verteilt in rudimentären Goldminen, 1/3 davon Frauen und Kinder. 80 % des weltweit geförderten Goldes werden von der Schmuckindustrie konsumiert. Wenig andere Modeerscheinungen können auf eine derart lange und globale Leidensgeschichte zurückblicken. In fast allen Gesellschaften seit Menschheitsgedenken nimmt Gold einen besonderen Platz ein, stets ist es Symbol für Reichtum, Schönheit und Macht. Die Pharaonen schmückten damit ihre Tempel; wir unsere Eheringe, ein Fokus unserer Ausstellung, den Oscar und den FIFA Pokal.

Jan-Spille-Schmuck-konventioneller-Bergbau-03Im Oktober 2017 bereist der Hamburger Goldschmied Jan Spille gemeinsam mit den freien Filmemachern Jonathan Happ und Katja Becker von ujuzi.media Kenia und Uganda. Auf diese Reise wollen wir die Besucher der Ausstellung für einen kurzen Augenblick mitnehmen, die in Kooperation mit dem Verein für sozial-ökologischen Wandel e.V. entstehen durfte.

Den dunklen Minenschacht, der mit Geräuschen und Videosequenzen aus Ostafrika zeigt, welch harte Arbeit unter Tage die Menschen leisten um wenige Gramm Gold zu Tage zu fördern durchlaufen, erreicht der Ausstellungs-Besucher einen wüstenartigen Sandplatz über Tage. Er erlebt in Videosequenzen, wie hier von Frauen und Kindern die Steine mit einfachen Hämmern zerschlagen und anschließend mit Quecksilber das Gold aus dem Gesteinsstaub gewaschen wird. Keine Schutzkleidung, barfuss und mit zerissenen T-Shirts, ohne Mund- oder Gehörschutz stehen die Arbeiter in dem Schlamm, in dem mit Quecksilber vergiftetem Wasser.

Jährlich werden weltweit schätzungsweise 727t Quecksilber durch Goldabbau in informellen Minen freigesetzt, was die Goldproduktion zu dem größten Quecksilber-Umweltsünder noch weit vor der Kohleverstromung mit 474t macht. Das Gift gelangt in die Böden, in das Grundwasser und in die Pflanzenwelt. Es findet sich im Blut der Tiere, Arbeiter und Menschen, die in den Minenregionen leben. Die Frauen stillen ihre Kinder direkt an ihren Arbeitsplätzen, an denen sie ohne Schutzhandschuhe mit der giftigen Chemikalie hantieren.

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Um den Ausstellungs-Besuchern positive Alternativen und Handlungsoptionen aufzuzeigen, geht es anschließend zur Bergbaukooperative Sama. Die Goldschürfer wurden 2017 als erste afrikanische Kooperative Fairtrade zertifiziert. Der Besuch gibt Hoffnung auf einen ökologisch- und sozialgerechten Goldbergbau, dem der Goldschmied aus Hamburg sehr am Herzen liegt um eine gerechte und faire Entwicklung im Rohstoffsektor auch in afrikanischen Ländern voran zu bringen. Als Pilotprojekt für Faires Gold haben sie bereits viel erreicht: Frauen und Männer arbeiten gleichberechtigt miteinander. Kinderarbeit ist verboten. Zahlreiche neue Arbeitsschutzstandards wurden etabliert. Neue Technologien garantieren eine umweltfreundliche Goldgewinnung ohne hochgiftiges Quecksilber und Cyanid.

Ausstellung & Vortrag

Wir freuen uns besonders Sie und euch zu unserem Vortrag am 11. Mai um 18.30 Uhr begrüßen zu dürfen, bei dem das Team mit eindrücklichen Bildern und Videos von der Reise und den Erfahrungen vor Ort erzählen wird.

Die Ausstellung ist leider nur teilweise barrierefrei. Bei Unterstützungsbedarf bitte bei den Veranstalterinnen melden.

In Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen.

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Gefördert mit Mitteln des evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienstes.

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Gefördert durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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Gefördert mit Mitteln der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt.

 

Hitzacker Dorf: Eine Idee wird konkret

Seit unserer ersten KLP begleitet uns auch das Hitzacker Dorf. In diesem Jahr ist es nun soweit: Der Bau des „Interkulturellen Generationendorf“ hat begonnen. Mit einem Infostand wird über den aktuellen Stand berichtet.

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„Die Interkulturalität Eurpoas mit zu gestalten, nimmt Form an“, schreiben die Aktiven im aktuellen Reisebegleiter. „Wir fügen dem Städtchen Hitzacker einen Stadtteil hinzu, mit 100 Wohnungen und genug Gewerbeflächen, um auch Gedanken der lokalen Wertschöpfung Platz zu geben.“

Es gibt noch Platz für über 200 Leute, die Lust und Ausdauer für die vielfältigen Aufgaben haben.

Gewohnt wird in unterschiedlichen großen, baubiologisch umgesetzten Häusern, inmitten essbarer Gärten, weltanschaulich offen als integraler Bestandteil Hitzackers.

Es geht endlich los

29597591_1660743760678678_3944962310127065079_nWährend über zwei Jahre ganz viel Energie in gemeinschaftliche Prozesse, Anträge, Planungen und politische Auseinandersetzungen gesteckt wurden, wird es jetzt endlich so richtig „praktisch“. Kürzlich wurden lange Baumstämme aus dem nahen Wald geholt und geschält. Baumaterial für erste Gebäude wie ein Trockenklo.

Während der gesamten KLP wird ein Infostand mit kleiner Ausstellung auf unserem wunde.r.punkt über das Projekt Hitzacker Dorf informieren. Auf dem Baugelände südwestlich von Hitzacker (Ortsrand, nahe Bahnhof, Richtung Sarenseck) soll eine  kleine Hütte errichtet werden.

Billige Nahrung – teuer erkauft

Die Bäuerinnen und Bauer produzieren die Lebensmittel. Der Handel vertreibt die Lebensmittel. Wir alle kaufen Labensmittel. Man möchte meinen, alle in diesem Kreislauf profitieren von diesem Verhältnis untereinander. Die Realität in der Landwirtschaft, in der Agrarpolitik und im Handel stellt sich aber gänzlich anders dar.

In seiner Dokumentation „Bauer unser“ (2016, 89 Min., FSK 0) porträtiert Regisseur Robert Schabus sechs sehr unterschiedlich große österreichische Bauernhöfe – von einem kleinen Biobetrieb mit etwa 20 Schafen bis zu einem Großbetrieb mit über 65.000 Legehennen.

Der Film zeigt gleichermaßen ungeschönt wie unaufgeregt, wie es auf Bauernhöfen zugeht. Der Regisseur bleibt vordergründig unparteiisch. Doch so vielfältig die Bauern, so einhellig der Tenor: So kann und wird es nicht weitergehen. Das Mantra der Industrie – schneller, billiger, mehr – stellen die meisten von ihnen in Frage.

Der Druck des Agrarmarktes bringt Irrsinn hervor wie den, dass ein vorindustriell wirtschaftender, afrikanischer Kleinbauer seine Familie noch von einer Kuh ernähren kann, der privilegierte europäische Kollege aber mit Hightech-Maschinenpark dazu 130 Kühe braucht und selbst dann in Zeiten der Milchkrise nur Miese produziert.

„Hey, es geht ja auch ganz anders!“

„Bauer unser“ ist ein Film, der Lust macht, dem Bauern ums Eck einen Besuch abzustatten, bewusst heimische Lebensmittel zu genießen – und auch als Konsument das Bekenntnis abzulegen: „Bauer unser“.

Sonntag, 13. Mai, 18.30 Uhr

Film: Bauer unser: Billige Nahrung – teuer erkauft. Bäuer*innen produzieren Lebensmittel. Der Handel vertreibt sie. Wir alle kaufen sie. Doch profitieren alle am Kreislauf der Lebensmittel? (Doku, 2016).

Auszüge: tagesspiegel.de, mfa-film.de; 02.04.2018

Für blühende Landschaften!

Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. sind unersetzlich. Als Blütenbestäuber sorgen sie für die Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Doch wo finden diese Insekten heute noch ihre Nahrung? Auf Feldern und Wiesen, öffentlichen Flächen und in Gärten blüht es immer weniger.

Wir ändern das. In Klein Witzeetze soll ein „Blühstreifen“ entstehen. Dafür wollen wir Flächen nutzen, die sonst nur dem Rasenmähen dienen. Die Umsetzung gestaltet sich äußerst einfach: Wildblumensaat ausbringen und dann deutlich seltener mähen. Den Blumen eine Chance lassen. Und Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. eine Lebensgrundlage liefern.

Wir machen unsere Landschaft bunter

Was wir in Klein Witzeetze im Kleinen umsetzen wollen, macht das „Netzwerk blühende Landschaft“ im Großen: In Zusammenarbeit mit Landwirten, Naturschützern, Beratern, Verbrauchern, Gärtnern, Imkern, Wissenschaftlern und Landschaftsplanern werden neue, insektenfreundliche Bewirtschaftungskonzepte entwickelt. Eine blühende Landschaft wird gestaltet, in der Menschen und Tiere sich wieder wohlfühlen können.

Unsere Referentin am Sonntag, 13. Mai, Marina Kliewer aus Mechtersen (Landkreis Lüneburg) ist leidenschaftliche Hobbyimkerin und engagiert sich im „Netzwerk blühende Landschaft“.

Marina Kliewer, Foto: grell.de
Marina Kliewer, Foto: grell.de

In der industriellen Landwirtschaft mit ihren Monokulturen finden die kleinen Honigsammler nicht mehr genug Futter. Deutschlandweit starben z.B. im Jahr 2003 ca. 30 Prozent der Bienenvölker, in vielen Regionen überlebten 50 bis 80 Prozent der Honigbienen diesen Winter nicht. Insgesamt starben mehr als 300.000 Bienenvölker.

Es braucht Biene, Hummel & Co. – Kirschbäume sind zum Beispiel auf die Bienen angewiesen, wenn sie Früchte tragen sollen.

Die Honigbienen haben zusammen mit allen anderen Blüten bestäubenden Insekten eine entscheidende Funktion im Ökosystem. Sie sichern und steigern nicht nur die Erträge von Kulturpflanzen (z.B. Obst, Raps, Sonnenblumen), sondern erhalten die von Insekten bestäubte Wildvegetation. Diese ist die Lebensgrundlage vieler anderer Tiere und sorgt für weitere Ökosystemdienstleistungen, wie Grundwasserneubildung oder Erosionsschutz.

Die Bienen brauchen eine hochwertige, abwechselungsreiche Nahrung. Bekommen sie die nicht, verkümmern ihre Futterdrüsen, sie werden anfällig für Krankheiten. Die Vitalität der Tiere leidet. Kliewer ging neue Wege und brachte ihre Tiere 2009 nach Lüneburg in die Stadt. Dort verzichten viele Hobbygärtner auf Pestizide.

„Wir müssen mit den Landwirten neue Wege für eine bienenfreundliche Umgebung finden.“

Sonntag, 13. Mai, 13.00 Uhr

Für blühende Landschaften! – Lebensgrundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen. Vortrag von Marina Kliewer, Netzwerk blühende Landschaft.

Reisebegleiter sind da!

In wunderschönem hellen Blau kommt dieses Jahr der Reisebegleiter daher. Das 380-Seiten starke Büchlein wird euch durch die 29. Kulturelle Landpartie im Wendland begleiten… Unser Programm findet ihr auf Seite 96/97.

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  • Hier erhaltet ihr Infos, woher ihr den Reisebegleiter bekommen könnt.

Der Preis ist auf 6 Euro angehoben worden. Damit sollen einige gemeinsame Aktionen mitfinanziert werden. Vor allem aber ein wichtiges Projekt, das die „Blechlawine“, die sich während der Landpartie durch die kleinen Straßen quält,  verkleinern soll.

Lass dein Auto steh’n!

In diesem Jahr wird ein Bus an den Wochenenden bestimmte wunde.r.punkte im Südkreis (rund um Clenze, Start auf einem zentralen Parkplatz) verbinden. An gekennzeichneten Bushaltestellen könnt ihr zusteigen und gegen einen kleinen Beitrag von einem Euro (Kinder bis 12 fahren kostenlos) mitfahren. Bis zum nächsten wunde.r.punkt – oder bis zum übernächsten… Stündlich fahren zwei Busse entgegengesetzt 16 Ausstellungspunkte in elf Dörfern an.

Der Blühstreifen zuliebe, der Luft zuliebe und auch der Anwohner*innen zuliebe.

Wird diese Idee angenommen und kann sich finanziell tragen, dann werden die Busrouten in den kommenden Jahren ausgeweitet.

Worum es uns geht

Mobilität muss heute nicht zwangsläufig gleichbedeutend damit sein, Gesundheit, Umwelt und Lebensqualität zu zerstören. Die Frage ist allein, wo wir die Prioritäten setzen – und ob wir im Alltag bereit sind, es auch im Kleinen anders zu machen.

Ein in der ganzen Bundesrepublik für alle Bürger komplett kostenloser Öffentlicher Nahverkehr würde etwa 12 Milliarden Euro kosten. Die Rettung der HRS-Bank während der Finanzkrise 2008 hat den Steuerzahler fast 20 Milliarden Euro gekostet. Die Ausgaben für Verteidigung und Waffen lagen 2017 bei 37 Milliarden Euro.

(Text-Auszug von Mathias Edler)

Für eine solidarische Provinz!

Wie können wir gemeinsam eine lebenswerte Region für Alle schaffen? Wir akzeptieren nicht, dass dies nur für Menschen mit dem „richtigen Pass“, dem nötigen Kapital oder den passenden Beziehungen erfüllbar sein soll.

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Das Konzept einer „Solidarity City“ bedeutet die Verbindung von Graswurzelbewegungen und kommunalpolitischen Kämpfen. Illegalisierung von Personen und deren Ausschluss ist keine Lösung. Den Weg von der Willkommens- zur Abschiebekultur wollen wir nicht mitgehen!

Wir wollen in einer Region leben, die sich allen Menschen gegenüber solidarisch verhält. Alle können sich frei bewegen und an Leben und Infrastruktur teilnehmen. Hierbei wird die Situation von migrantischen Menschen besonders berücksichtigt.

Solidarische Provinz Wendland/Altmark entwickeln

Solidarisch, selbstbestimmt und aktiv. In den Bereichen Wohnen, Gesundheit, Mobilität und Kulturelle Teilhabe eigene Projekte und politische Ziele entwickeln für alle, die hier leben, unabhängig vom Pass oder Geldbeutel. Keine Abschiebungen!

Sonntag, 13. Mai, 11.00 Uhr

Zum mitmachen: Solidarische Provinz Wendland/Altmark entwickeln. Vortrag von Dipl. Ing. Jörg Knaak: Solidarisch & selbstbestimmt die Bereiche Wohnen, Gesundheit, Mobilität, Kultur & Landwende entwickeln – unabhängig vom Pass oder Geldbeutel.

Und es geht doch: Ein Leben ohne Abfall

Wer nicht glauben mag, dass es heutzutage durchaus möglich ist seinen täglichen Abfallberg drastisch zu reduzieren, dem empfehlen wir den Vortrag der Macherinnen von „Alternulltiv“ am Samstag, 12. Mai.

klp_2017_crew_gemischt_kleiner (133 von 139)Kann man müll-frei leben? Zwei Frauen aus Hamburg begannen dieses Experiment und schufen vor mehr als drei Jahren eine Wortkreation: „Alternulltiv“, gemeint sind damit „Null-Müll-Alternativen“ von Alltagsgegenständen.

Im letzten Jahr war eine der beiden „Alternulltiven“ aus Hamburg bereits bei uns und begeisterte mit einem Vortrag. Auf einem Herd wurde kurzerhand, einfach und mit wenigen Zutaten Seife und Handcreme selbst hergestellt.

Langlebig statt Wegwerf-Variante

Die Macherinnen von "Alternulltiv", Foto: fb/alternulltiv
Die Macherinnen von „Alternulltiv“, Foto: fb/alternulltiv

Wir werden die guten Ideen, die den Alltag eigentlich sogar einfacher machen, wenn zum Beispiel das Vielfache an Putzmittel einer Reinigungsbasis weicht. Noch simpler ist es, bei der Wahl der Produkt im Supermarkt auch auf wenig Verpackung zu achten. Unverpackt-Läden sind der beste Weg, Müll zu reduzieren.

Wir lernen Tips und Tricks gegen den Verpackungs-Wahn und Einkaufsmöglichkeiten die unseren täglichen Müll drastisch reduzieren. Es ist teilweise sehr einfach bei der Wahl des Produkts nicht zur Wegwerf-Variante, sondern zur langlebigen Alternative zu greifen.

Samstag, 12. Mai, 18.30 Uhr

Vortrag und „Showkochen“: Die Macherinnen von Alternulltiv (HH) geben praktische Tips und Rezepte für ein alternulltives, nachhaltiges Leben.

XAMBA!

Mit Samba-Rhythmen voller Lebensfreude besucht uns am 12. Mai die wendländische Trommelgruppe XAMBA!

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Die bunte Gruppe zwischen einem und zwei Dutzend Trommler*innen gründete sich schon 2003. Sie ist damit schon lange eine feste Größe in der wendländischen Musik- und Widerstandskultur. Ihr Takt begleitete große Demonstrationen, wärmte Schienenblockaden und brachte Massen in Bewegung.

„Wir trommeln immer wieder gegen nicht hinnehmbare Übel. Mit Sambarhythmen voller Lebensfreude unterstützen wir lautstark soziale, ökologische und karitative Bewegungen.“

Samstag, 12. Mai, 14:30 Uhr

XAMBA – Wendländische Trommelgruppe, geboren aus dem Widerstand strebt nun neuen Klängen entgegen.

Im Mittelmeer stirbt unsere Demokratie

Am Sonntag wurde erneut ein Flüchtlings-Rettungsschiff beschlagnahmt. In der Öffentlichkeit findet eine Kriminalisierungskampagne gegen die Lebensretter*innen statt. Wir werden Seawatch mit einem großen Soli-Konzert unterstützen.

Bild: sea-watch.org
Bild: sea-watch.org

Das spanische Boot von Proactiva Open Arms ist am Sonntag in Sizilien beschlagnahmt worden. Drei Besatzungsmitgliedern wird Begünstigung illegaler Einwanderung vorgeworfen. Zuvor waren sie inmitten eines Rettungseinsatzes in internationalen Gewässern von der sogenannten libyschen Küstenwache mit Waffen bedroht worden.

„Die jüngsten Ereignisse sind extrem besorgniserregend und werden nur zu noch mehr Toten im zentralen Mittelmeer führen“, erklärt die Organisation „SOS Mediterranee“. Die Migranten werden immer häufiger in die „libysche Hölle“ zurückgebracht, der sie versuchen zu entfliehen.

Das Schiff „Aquarius“ von Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranee ist derzeit das einzige verfügbare zivile Rettungsschiff vor der libyschen Küste. Die „Iuventa“ der Berliner Rettungsorganisation Jugend Rettet liegt seit vergangenem Sommer nach unhaltbaren Vorwürfen beschlagnahmt in Sizilien. Die Schiffe der beiden deutschen privaten Seenotretter von Mission Lifeline und Sea Watch befinden sich derzeit in der Werft. Die Organisation Sea-Eye will am Wochenende wieder mit den Einsätzen beginnen.

Im Mittelmeer stirbt unsere Demokratie

Die sogenannte libysche Küstenwache begeht systematischen Bruch des Völkerrechts. Europa duldet diese illegalen „Rückführungen“ der Flüchtlinge, die in der Regel mit Waffengewalt erzwungen werden. Wir tun, als ginge uns das alles nichts mehr an. Doch was sich in den Folterlagern Libyens und auf den Schlauchbooten im Mittelmeer abspielt, ist in Wahrheit europäische Innenpolitik.

Aus Angst vor einem Rechtsruck hat die deutsche Bundesregierung eine dringend nötige Debatte über ein europäisches Migrationsrecht vermieden. Stattdessen versucht Europa die zentrale Mittelmeerroute um jeden Preis zu schließen. Das Recht auf Flucht wird massenhaft und systematisch verweigert.

„Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land zu jeder Zeit zu verlassen.“ (Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte)

Gleichzeitig findet eine in der Öffentlichkeit ausgetragene Kriminalisierungskampagne gegen die auf dem zentralen Mittelmeer tätigen Seenotrettungsorganisationen statt.

Soli-Konzert für Seawatch am 19. Mai

Am Pfingst-Samstag (19. Mai 2018) wird in Klein Witzeetze ein großes Soli-Konzert für Seawatch stattfinden. Mithilfe einer bekannten Band, deren Namen wir am 1. Mai veröffentlichen, werden wir das Thema Migration erneut und nachdrücklich in die Kulturelle Landpartie tragen.

Der Eintritt ist eine Spende für die Lebensretter*innen auf dem Mittelmeer. Alle Überschüsse des Abends gehen direkt an Seawatch. Als großes Ziel wollen wir einen ansprechenden Beitrag leisten, den Einsatz des Rettungsschiffes auf dem Mittelmeer einen Monat lang zu finanzieren.

Plastikmüll? – Ohne uns!

Plastik ist überall. Ob Duschgel, Käseverpackung, Putzmittel, Frühstücksdose, PET-Flasche… Doch sind wir wirklich auf dieses Erdöl-Produkt angewiesen? Nein, sagt unsere Referentin Alex Miemczyk. Sie hat Plastik großteils aus ihrem Leben verbannt.

Kaufen, aufreißen, wegschmeißen.

Der Plastikmüll aber bleibt. Etwa 13 Millionen Tonnen Plastikabfälle gelangen weltweit pro Jahr durch Wind, Abwässer, Sturmfluten oder Hochwasser in Flüsse und Meer. Diese Vermüllung hat fatale Folgen für Umwelt, Tier und Mensch. Plastik verrottet nicht, es wird im Meer zu Mikroplastik zerrieben und von Meerestieren gefressen. Über die Nahrungskette landen die Mikroplastikpartikel wieder auf unserem Teller.

Plastikmüll? – Ohne uns!

Bildschirmfoto 2018-03-20 um 22.24.36JedeR kann einen Beitrag dazu leisten, den enorm gestiegenen Plastikverbrauch zu reduzieren. Es ist einfacher als gedacht, meint Alex Miemczyk aus Buchholz. Gemeinsam mit Herbert Maliers von der Greenpeace Buchholz wird sie alltagstaugliche Anregungen für ein besseres Leben mit weniger Plastikmüll vorstellen.

  • Ganz viele Anregungen gibt es zum Beispiel hier.

Samstag, 12. Mai, 16.00 Uhr

Vortrag: Plastikmüll? – Ohne uns!

Natürlich versuchen wir als wunde.r.punkt auf soviel Plastik zu verzichten, wie es uns möglich ist. Mehrweggeschirr oder -flaschen sind zum Beispiel ein Selbstverständnis. Wir kaufen einen Großteil der Lebenmittel bei regionalen Bauern, Mitgliederläden oder Solidarischen Landwirtschaften…