Freitag, 26. Mai – 18.30 Uhr

Suchen. Retten. Legalisieren! Ende 2014 entstand aus einer Initiative von Freiwilligen die Organisation „Sea-Watch“. Sie konnten dem Sterben der vielen Flüchtlinge im Mittelmeer nicht mehr länger tatenlos zusehen. Ein Schiff wurde gekauft und mit einer „zivilen Seenotrettungsaktion“ begonnen.

„Kein Mensch soll auf der Flucht und in der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben an den Außengrenzen der Europäischen Union sterben.“ (Sea-Watch)

Im ersten Einsatzjahr 2015 konnten über 5 000 Menschen gerettet werden. Dank vieler Spenden wurde im letzten Jahr ein noch größeres Schiff in Dienst gestellt, die Sea Watch 2. Damit konnten die Crews bislang mehr als 20.000 Menschen in akuter Seenot zu Hilfe kommen.

sea watch

Doch 2016 markiert auch einen traurigen Rekord: Die Internationale Organisation für Migration zählte bis zum 30. November  4.699 Geflüchtete und Migrant*innen, die im Mittelmeer umgekommen sind oder vermisst werden. So viele Menschen sind noch nie vor den Küsten Europas ertrunken.

Don’t forget them at sea!

Diese Menschen sind keiner Naturkatastrophe zum Opfer gefallen. Es ist eine politische Entscheidung, sie ertrinken zu lassen. Die Europäische Union setzt auf Abschottung, statt Schutzsuchenden Hilfe zu leisten. Gleichzeitig werden politische Kooperationen mit Ländern eingegangen, die die Menschenwürde mit Füßen treten.

Die zivile Seenotrettung durch Organisationen wie Sea-Watch ist nur eine kurzfristige Symptombekämpfung angesichts eines grundsätzlichen europäischen Problems, der Abschottung Europas. Doch Sea-Watch steht vehement dafür ein, dass kein Mensch mehr bei der Einreise über die Seegrenzen Europas sterben muss. Die Aktivist*innen setzen sich für die Schaffung von legalen und sicheren Fluchtwegen ein.

„Wir fordern die Einrichtung einer #SafePassage.

Auch dieses Jahr sind die Aktivist*innen wieder im Einsatz und versuchen so viele Boote wie möglich zu finden, Menschen zu retten und zu versorgen.

Freitag, 26. Mai, 18.30 Uhr

seawatch_zuflucht_ (7 von 10)
Sea Watch-Ausstellung 2016: Flüchtlings-Schlauchboot im Rundling von Klein Witzeetze

Suchen. Retten. Legalisieren!
Kurzfilm und Gespräch mit Sea-Watch Aktiven

Am Abend unseres ersten Thementages zu Migration berichten Aktivist*innen von ihren Einsätzen im Mittelmeer.

Der Eintritt ist frei. Zur Unterstützung von Sea Watch geben wir den Hut rum.

Schon 2016 besuchten und Aktivist*innen von Sea Watch und gestalteten einen Abend. Es war voll im Kino. Und der Bericht vielen Besucher*innen sicher in Erinnerung geblieben. Nicht weil er „schön“ war. Sondern weil sich die Bilder und Berichte einprägen.

„Wenn wir diese Bilder nicht sehen wollen, müssen wir aufhören, sie zu produzieren.“ (Ruben Neugebauer, Sea Watch)

Freitag, 26. Mai
Thementag „Migration“

16.00 Uhr – Bericht: „No rescue, but Alarm“
Watch the Med Alarmphone

Wie funktioniert ein „Notrufsystem“ für Bootsflüchtlinge im Mittelmeer, die in Seenot geraten? Ein Bericht von den MacherInnen dieses ehrenamtlichen Angebots, das Menschenleben rettet. (Hutkasse) weitere Infos

18.30 Uhr – Suchen. Retten. Legalisieren!
Kurzfilm und Gespräch mit Sea-Watch Aktiven
Am Abend unseres ersten Thementages zu Migration berichten Sea Watch-Aktivist*innen von ihren Einsätzen im Mittelmeer. (Hutkasse)

Freitag, 26. Mai – 16.00 Uhr

Im Oktober 2014 starteten Aktivist*innen und zivile Akteur*innen in Europa und Nordafrika ein selbstorganisiertes Call-Center für Geflüchtete, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten. Auf der KLP erklären sie, mit welchem Erfolg es bis heute funktioniert.

Alarmphone logo

alarmphoneRund um die Uhr kann diese Nummer angerufen werden, zahlreiche Kontaktaufnahmen laufen aber auch per SMS oder WhatsApp. Alle Notrufe werden in Echtzeit dokumentiert und wenn nötig sofort Hilfe mobilisiert. Auf diese Weise wird – soweit wie möglich – auch auf die jeweiligen Verantwortlichen Druck ausgeübt, Menschenrechtsverletzungen wie Pushbacks (illegale Rückschiebungen auf See) zu verhindern.

„Das Alarm Phone ist keine Rettungsnummer, aber eine Nummer um Unterstützung und Rettung zu organisieren.“

alarmphone dialog
(…) – SOS-Dialog vom 2.9.2015

Das Alarm Phone wird von Freiwilligen getragen, von denen viele bereits seit Jahren in Projekten und Netzwerken an den EU-Außengrenzen aktiv sind, wie z.B. Welcome2Europe, Afrique Europe Interact, Borderline Europe, Noborder Morocco oder Watch The Med. Aktivist_innen des Alarm Phones agieren von Tunis, Palermo, Melilla, Tanger, Cadiz, Marseille, Strasbourg, London, Vienna, Bern, Berlin und von vielen weiteren Städten aus.

Die Alarm Phone Nummer wird größtenteils im direkten Kontakt mit Geflüchteten Communitys in den wichtigen Transitländern Nordafrikas und in der Türkei verteilt: in der Ägäis, dem zentralen Mittelmeer und im  westlichen Mittelmeer. Parallel wird aber auch vor den Risiken der Überfahrt informiert.

weitere Infos:

Freitag, 26. Mai – 16.00 Uhr

MacherInnen aus dem Netzwerk des Alarm Phone berichten am Nachmittag unseres ersten Thementages zu „Migration“ über das Angebot, das zahlreichen Menschen das Leben rettet. Der Eintritt ist frei. Zur Unterstützung der Arbeit des „Alarm Phones“ geben wir den Hut rum.

  • Über die gesamte KLP zeigen wir zudem eine Ausstellung über das Alarmphone.

Freitag, 26. Mai
Thementag „Migration“

16.00 Uhr – Bericht: „No rescue, but Alarm“
Watch the Med Alarmphone

Wie funktioniert ein „Notrufsystem“ für Bootsflüchtlinge im Mittelmeer, die in Seenot geraten? Ein Bericht von den MacherInnen dieses ehrenamtlichen Angebots, das Menschenleben rettet. (Hutkasse)

18.30 Uhr – Suchen. Retten. Legalisieren!
Kurzfilm und Gespräch mit Sea-Watch Aktiven
Am Abend unseres ersten Thementages zu Migration berichten Sea Watch-Aktivist*innen von ihren Einsätzen im Mittelmeer. (Hutkasse) weitere Infos

Donnerstag, 25. Mai – 18.30 Uhr

Am ersten Abend der diesjährigen Kulturellen Landpartie zeigen wir in unserem Kino den Film „Asyland“. Junge Studierende haben Flüchtlinge im Alltag begleitet und ihre Gedanken, Gefühle, Motivationen & Ängste aus ihrer eigenen Perspektive dokumentiert.

„Wir wollen kein Film über Flüchtlinge drehen, wir wollen ein Film aus Sicht der Flüchtlinge drehen.“

Über Asylanten und Flüchtlinge wird tagtäglich debattiert und gestritten. Es geht um Zahlen, Grenzen, Gesetze – selten um Personen und ihre Schicksale. Wie aber sieht das Leben der Menschen aus, die in Deutschland Asyl und Zuflucht suchen? Was fühlen sie, was denken sie, was treibt sie an?

Eine Gruppe junger Studierender aus Mönchengladbach und Bochum hat 2015 eine Doku gedreht, die den Alltag in Flüchtlingsheimen aus der Perspektive der Bewohner beleuchtet. Was sie vorfanden, hat ihnen die Sprache verschlagen: Diskriminierung, Rassismus, Verzweiflung.

Die aufrüttelnde 62-minütige Dokumentation, mit der wir unseren Thementag zu Rechtsradikalismus abschließen, fordert auf selbst einmal die Perspektive zu wechseln.

Donnerstag, 25. Mai
Thementag „Rechtsradikalismus“

11.00 Uhr – Ausstellungseröffnung!
Wir eröffnen feierlich die Ausstellungen des politischen wunde.r.punktes KW6 während der Kulturellen Landpartie 2017!

14.00 Uhr – Bündnis gegen Rechts Wendland/Salzwedel
„Alles Idylle? Rechte Strukturen sichtbar machen“ – Vorstellung der aktuellen Kampagne des Bündnis gegen Rechts. weitere Infos

16.00 Uhr – Workshop: Herz statt Hetze – Argumente gegen Rechtspopulismus
Werde Stammtischkämpfer/in! Workshop mit professioneller TrainerIn des Netzwerks „Aufstehen gegen Rassismus“. (Eintritt frei) weitere Infos

18.30 Uhr – Film: Asyland
Ein Perspektivenwechsel quer durch Deutschland. Der Film begleitet Flüchtlinge im Alltag und dokumentiert ihre Gedanken, Gefühle, Motivationen & Ängste (DE 2015, 62min). (Hutkasse) weitere Infos

 

Donnerstag, 25. Mai – 16.00 Uhr

„Herz statt Hetze!“ ist der Titel unseres Workshops gegen Rechtsradikalismus am Himmelfahrts-Donnerstag (25. Mai) um 16.00 Uhr. Gemeinsam mit professionellen Trainer*innen der Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus!“ wollen wir euch zu „Stammtischkämpfer/in“ gegen rechte Propaganda machen.

aufstehen gegen rassismus

2017 will die Alternative für Deutschland (AfD) nach den Wahlen im September in den Bundestag einziehen. Das bedeutet, die rechten Partei-Anhänger*innen werden im Sommer in der ganzen Bundesrepublik von den Fußgängerzonen bis auf die Bildschirme überall präsent sein. Die Erfolge der AfD gehen einher mit einem gesamtgesellschaftlichen Rechtsruck in vielen Bereichen.

Wir alle kennen das: In der Diskussion mit dem Arbeitskollegen, dem Gespräch mit der Tante oder beim Grillen mit dem Sportverein fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, denken, da hätten wir gerne den Mund aufgemacht, widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen lassen.

  • Hier wollen wir ansetzen und Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin!

Der Stammtisch ist überall.

An der Kasse des Bio-Supermarktes, auf dem Spielplatz, in der Bahn oder in der Uni-Lerngruppe. Aber: Wir sind auch überall und wir können durch Widerspruch, deutliches Positionieren und engagierte Diskussionen ein Zeichen setzen, die Stimmung in unserem Umfeld beeinflussen und unentschlossenen Menschen ein Beispiel geben.

In diesen konkreten „Stammtisch“-Trainings wird sich mit Strategien beschäftigt, die es uns ermöglichen, den Parolen der AfD und ihrer Anhänger Paroli zu bieten. Wir wollen gängige rechte Positionen untersuchen und gemeinsam üben, das Wort zu ergreifen und für solidarische Alternativen zu streiten statt für Ausgrenzung und Rassismus.

Donnerstag, 25. Mai
Thementag „Rechtsradikalismus“

11.00 Uhr – Ausstellungseröffnung!
Wir eröffnen feierlich die Ausstellungen des politischen wunde.r.punktes KW6 während der Kulturellen Landpartie 2017!

14.00 Uhr – Bündnis gegen Rechts Wendland/Salzwedel
„Alles Idylle? Rechte Strukturen sichtbar machen“ – Vorstellung der aktuellen Kampagne des Bündnis gegen Rechts. weitere Infos

16.00 Uhr – Workshop: Herz statt Hetze – Argumente gegen Rechtspopulismus
Werde Stammtischkämpfer/in! Workshop mit professioneller TrainerIn des Netzwerks „Aufstehen gegen Rassismus“. (Eintritt frei) weitere Infos

18.30 Uhr – Film: Asyland
Ein Perspektivenwechsel quer durch Deutschland. Der Film begleitet Flüchtlinge im Alltag und dokumentiert ihre Gedanken, Gefühle, Motivationen & Ängste (DE 2015, 62min). (Hutkasse) weitere Infos

Der Eintritt ist natürlich frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Donnerstag, 25. Mai – 14.00 Uhr

kein ort für nazisUnsere erste Veranstaltung während der Kulturellen Landpartie 2017 gestaltet am Himmelfahrt-Donnerstag um 14.00 Uhr das  Bündnis gegen Rechts Wendland  / Salzwedel.

Das Bündnis gegen Rechts Wendland  / Salzwedel ist ein Zusammenschluss aus interessierten und engagierten Personen, Initiativen, Vereinen und lokalen Firmen, mit unterschiedlichem Background und verschiedenen Meinungen  – aber  der gemeinsamen Einsicht, den Neonazis keinen Raum für ihre menschenfeindliche Ideologie zu überlassen.

In den letzten drei Jahren wurden zahlreiche öffentliche Info-Veranstaltungen organisiert, u.a. zu rechten „Siedlern“ im Wendland. Auch hat das Bündnis die Aktion „Noteingang“ etabliert, dazu wurden Geschäfte, Lokale und Institutionen angesprochen, mit einem bestimmten Aufkleber der Aktion im Eingangsbereich deutlich zu machen, dass das Personal rassistische Verhaltensweisen nicht duldet und gegebenenfalls potentielle Opfer schützen wird.

Donnerstag, 25. Mai
Thementag „Rechtsradikalismus“

11.00 Uhr – Ausstellungseröffnung!
Wir eröffnen feierlich die Ausstellungen des politischen wunde.r.punktes KW6 während der Kulturellen Landpartie 2017!

14.00 Uhr – Bündnis gegen Rechts Wendland/Salzwedel
„Alles Idylle? Rechte Strukturen sichtbar machen“ – Vorstellung der aktuellen Kampagne des Bündnis gegen Rechts. weitere Infos

16.00 Uhr – Workshop: Herz statt Hetze – Argumente gegen Rechtspopulismus
Werde Stammtischkämpfer/in! Workshop mit professioneller TrainerIn des Netzwerks „Aufstehen gegen Rassismus“. (Eintritt frei) weitere Infos

18.30 Uhr – Film: Asyland
Ein Perspektivenwechsel quer durch Deutschland. Der Film begleitet Flüchtlinge im Alltag und dokumentiert ihre Gedanken, Gefühle, Motivationen & Ängste (DE 2015, 62min). (Hutkasse) weitere Infos

 

2017 – Wir sind dabei!

Im Rahmen eines wunderschönen Planungswochenendes haben wir beschlossen, den politischen Wunde.r.punkt in Klein Witzeetze kommendes Jahr zu wiederholen.

  • Die Kulturelle Landpartie beginnt Himmelfahrt, 25. Mai und endet am Pfingstmontag, 5. Juni 2017.

Wichtig ist uns, unserem diesjährigen und mit Erfolg umgesetzten Konzept treu zu bleiben. Wir werden damit erneut auf spannende, gesellschaftspolitische Themen – nicht nur aus der Mitte der aktuellen Debatten sondern auch vom Rande – setzen.

KW6 am Donnerstag, 5. Mai 2016Wir bleiben bei fairen Öko-Produkten zu familienfreundlichen Preisen und etablieren unseren schönen Hof weiter als gemütlichen Ruhepunkt im Rummel der KLP, als großen Kinder-Spielplatz und als Rahmen für spannende Diskussionen.

Mehr Politik!

klp2016_intern_ (142 von 144)Wir wollen wieder interessante Referenten und Organisationen einladen. Uns nahe stehende Dokumentarfilmer werden im Polit-Kino die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren.

Weil wir nach unserem ersten Jahr nun um das Interesse wissen, werden wir im Ausstellungsbereich zehn Tage lang statt auf „viel Text“ lieber auf mehr Mitmach-Angebote und Ansprechpersonen setzen. Zudem gibt es die Idee, mithilfe von Workshops, Vorträgen und Filmen bestimmte Themen einen ganzen Tag lang zu vertiefen.

Um dieses umfangreiche Projekt erneut umzusetzen, brauchen wir natürlich Unterstützung. Wir benötigen helfende Hände zum Beispiel hinter dem Kuchentresen genauso wie Lebensmittel-Spenden oder inhaltliche Ideen oder Ergänzungen. Alles, damit wir am Ende einen möglichst hohen, von allen ehrenamtlich erwirtschafteten Überschuss der politischen Arbeit zuführen können.

  • Wer sich vorstellen kann, den politischen Wunde.r.punkt KW6 in 2017 zu unterstützen, nimmt gern mit uns Kontakt auf.

Wir werden nun bis zum Redaktionsschluss des KLP-Reisebegleiters Ende November unser Programm zusammenstellen. Dann hier auch mehr zu den Inhalten 2017. Selbstverständlich ist dabei: Wird es spät, dann öffnet der Späti…!

kw6_sue_33Wir freuen uns auf 2017!
Euer KW6-Planungsteam

Danke! Das wars erstmal.

klp2016_intern_ (92 von 144)Das wars erstmal. Vor zwei Tagen sind nun unsere letzten Gäste abgereist, jetzt kommt wieder Alltag in die KW6. Es gibt noch einiges zu Sortieren, zu Räumen und Abzutransportieren… Doch als Resümee können wir sagen, unsere Idee eines „politischen Wunde.r.punktes“ hat funktioniert.

Alle, die hier geplant, organisiert und geholfen haben sind glücklich über 3 Wochen schöne Stimmung, Begegnungen, tolles Feedback und nette Abende. Es ist gelungen, mit einem Gefühl von Urlaub nach der KLP wieder nach Hause fahren zu können.

Blick aus dem Späti auf den Hof
Blick aus dem Späti auf den Hof

Wir danken unseren vielen BesucherInnen ganz herzlich für das Interesse – und sprechen damit auch für die AustellerInnen und ReferentInnen bei den Kinoveranstaltungen. Allen hat es gut gefallen. Die Gespräche in manchmal kleinerer Runde, am letzten Abend von Seawatch oder den syrischen Filmen von Adopt a Revolution in überfülltem Kino waren teilweise inhaltlich schwer verdaulich. Doch bei uns bleibt das Gefühl, genau die richtige Auswahl an Themen und Inhalten getroffen zu haben. Wir wollten Bewegen und zum Nachdenken anregen. Das haben wir geschafft.

„Qualität statt Quantität“

klp2016_intern_ (73 von 144)Für einen Wunde.r.punkt im allerersten Jahr ist es rundherum super gelaufen. Zwar war die Planung und Organisation etwas holperig, es gab etliche Mails, Telefonkonferenzen, todo-Listen oder doodle’s. Und wir hatten einfach überhaupt keine Ahnung, ob 30 oder 300 BesucherInnen kommen, 2 oder 10 Kuchen am Tag gebraucht werden, wieviel warmes Essen, wieviel Sägespäne für die Kompostklos… Und ob die Menschen tatsächlich kommen, wenn wir schon – etwas provokant – „politischer wunde.r.punkt“ dick drüberschreiben…

Doch Himmelfahrt wurde alles gut und die leicht angestrengte Stimmung der letzten Vorbereitungstage wich dem positiven Feedback der ersten BesucherInnen.

Rückblickend war unser Hof nicht überlaufen – im Gegenteil, die Menschen sind entspannt für Stunden geblieben und schafften eine ruhige Atmosphäre abseits des KLP-Rummels. Vor allem brachten sie ein echtes Interesse an politischen Inhalten mit, gingen zurück zu den Wurzeln der Kulturellen Landpartie, amüsierten sich über die Geschichte des Maulwurfs oder diskutierten aktuelle Projekte wie das „Dorf Hitzacker“.

widersetzbar_ (3 von 3)Das Team am Tresen, in der Küche oder auf dem Hof war gut beschäftigt – aber nicht gestresst. Unsere Infrastruktur war gefordert – aber nicht überfordert. Alle Crew-Kinder, teilweise noch sehr klein, haben sich das Schlafen im Zelt gefallen lassen und Mama oder Papa mitarbeiten lassen… Und selbst das Park-Konzept mit gesperrtem Rundling hat gut funktioniert und die Nachbarn sind zufrieden.

Wenn NachbarInnen mit Tupperdosen wiederkommen, um sich Kuchen für zuhause einzupacken, dann spricht das eine deutlich Sprache.

KW6 am Donnerstag, 5. Mai 2016Wir sind selbst noch total begeistert von dem, was unsere KöchInnen, BäckerInnen und BaristerInnen täglich – öko, fair, vegetarisch und teilweise auch vegan – serviert haben. Dank der vielen Lebensmittel-Spenden (Danke an alle Supporter!) und der Tatsache, dass wir alle ehrenamtlich gearbeitet haben, konnten wir eine „faire Preisgestaltung“ umsetzen. Wobei die allermeisten Gäste sehr gern einen Soliaufschlag zugunsten der beteiligten Projekte und Organisationen gezahlt haben.

Danke!

Vor allem an das Wetter. Tage vor der KLP standen wir noch in Schnee- und Hagelschauern. Doch pünktlich zum Beginn kam die Sonne raus! Der Regen kam in Schauern erst Pfingsten und konnte uns kaum noch etwas anhaben.

klp2016_intern_ (140 von 144)Pfingsten reisten im Übrigen einige von uns in die Lausitz – der direkte Draht zu den Protesten gegen den Braunkohleabbau bescherrte uns parallel zur Aktion „Ende Gelände“ die zumindest im Wendland allererste „analoge twitterwall“ 🙂

Was bleibt?

13177696_1095697533824344_8749858463943416141_nUnser „Späti“ bleibt auf jeden Fall. In der Erinnerung vieler BesucherInnen, ob auf unserem Hof oder der Widerstandspartie in Gorleben… Was aus einer Idee am Lagerfeuer geboren wurde, entpuppte sich zum Magneten für jeden Abend.

Und 2017?

Team KW6 2016
Ein Teil des Teams vom ersten Wochenende beim Bad im Schotter des Selfie-Points

Ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage „politischer Wunde.r.punkt KW6“ geben wird, hängt von einigen Faktoren ab. Das sind weder die Gäste noch der Umsatz. Auch Themen und Ideen gibt es viele, die wir spannend finden und vermitteln möchten. Doch bleibt ein solches Ereignis auch ein mehrwöchiger Einschnitt in den Alltag aller Beteiligten und in die Privatsphäre der Menschen, die in der KW6 leben.

Wir schauen mal, ihr hört von uns!

Schwere Kost

seawatch_zuflucht_ (6 von 10)Eines unserer Mottos und Schwerpunktthema des politischen Wunde.r.punktes ist „Gegen Ausgrenzung & Zäune – für Menschlichkeit und Integration“.

Mit dem Schlauchboot, aus dem über 100 Menschen aus dem Mittelmeer auf ihrer Flucht nach Europa gerettet wurden, servieren wir gleich an unserer Einfahrt „schwere Kost“. Die sich anschließende Bilderausstellung „Festung Europa“ des JIB Collective unterstreicht durch die Stärke ihrer Aussagekraft die Notwendigkeit für außen- und innenpolitisches Handeln für mehr Menschlichkeit.

Wir haben viel darüber diskutiert, ob wir unseren BesucherInnen dieses eindrucksvolle Schlauchboot zumuten wollen oder können. Doch dieses Bild der vielen Menschen auf diesem kleinen Boot, das uns tief betroffen macht, entsteht allein in den Köpfen der Erwachsenen. Beim Anblick dieser Größenverhältnisse wird die täglich reale Gefahr, dass erneut zahlreiche Menschen durch das Kentern eines dieser baugleichen Boote ihr Leben verlieren könnten, real.

Ein besonders erschütterndes Erlebnis war eine Situation im Zusammenhang mit dem Besuch einer Gruppe MigrantInnen, die durch Gestikulationen zu verstehen gab, wer wo auf einem solchen Boot gesessen hatte… Am Ende gab es Selfies vor dem Boot.

Mit der heutigen – letzten – Vorstellung in unserem Kinosaal findet unsere Veranstaltungsreihe ihr Ende und auch einen Höhepunkt: Besatzungsmitglieder der „Seawatch“ berichten von ihren Einsätzen zur zivilen Rettung von Menschen auf den Flüchtlingsrouten im Mittelmeer.

Gesammelte Werke „Flucht & Migration“

Alles bio & fair!

An unserer „WidersetzBar“ bekommt ihr selbstgebackende Torten und Kuchen, Limonaden, Saft und natürlich leckere Kaffee-Kreationen. Und alles ist öko & fair. Beim Bezahlen muss jeder Gast selbst entscheiden, eas er zahlen möchte: Es gibt den „Normalpreis“ und den „Solipreis“ – oder irgendwas dazwischen.

Alles was wir über haben werden, geht als Spende an die politischen Organisationen und Projekte, die sich an unserem Wunde.r.punkt beteiligen. Das wir alle ehrenamtlich arbeiten, ist selbstverständlich…